Freitag, 26. Februar 2010

52

weiß nicht woher die Worte kommen

wer oder was da aus mir spricht ist

es Aufguss der x-te vom x-ten ist es

Quatsch oder heißt das was. Sind wir

bedeutend fragte einst ein Freund. Nie

fand ich eine Antwort, weil alles Antwort

ist. Weißer Hase auf weißem Grund.

Chasing the white rabbit. Ihr müsst

sichtbar machen. Seid Voyeure.


Scheitholz 52 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )


51

Heftexistenz und Loseblätterleben

seit meinem vierzehnten Jahr zum

Oktroyieren oder Scheitespalten. Keiner

hörte. Niemand las. Nur die Jahrzehnte

schrieben winzige Spuren. Brennende

Juckreize. Kaum was blieb außer

Existenzhefte und Lebensloseblätter

in Schubladen oder Regalablagen. Windige

Asche. Alles wartet auf Entstaubung.

Klingt wie Entdeckung. Die Hoffnung,

es decke sich etwas. Ich käme

irgendwie aus der Deckung. Ich bewiese

mein Leben. Unwiderlegbar. Zumindest

las ich nichts oder hörte etwas andres.

Ich titele: Adipositas des Etwaigen

oder vielmehr Fettverbrennung durch Scheite.


Scheitholz 51 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

50

endlich Feierabend endlich Wochenende

endlich Urlaub endlich Rente endlich tot


Scheitholz 50 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )


Donnerstag, 25. Februar 2010

49

Keller, Keller ist gut, hinter mir ein

Berg Kohle, Staub in den Lungen,

Scheite wie Zehenwände gestapelt,

geschichtete Briketts, Mutters Kippen

dazwischen, Erdschichtenflokati,

der Rhythmus von Vaters Schaufel,

er feuert den Kessel, das Wasser

zum Baden soll heiß sein, alles

muss abgewaschen werden, der Ruß

aus der Kehle, das Flokatikichern

zwischen den Flammenzungen,

Großmutters versteckte Schnapsreste in

abgefingerten Flaschen ohne Etikett,

der Traum von der Burg und dem

Wehr und mir kann keiner was,

von Taumel, Trunkenheit. Ich bin frei.

Wen kümmert’s, was der Schlot in

den Himmel schreibt. Lesen lernte

ich sehr spät


Scheitholz 49 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Mittwoch, 24. Februar 2010

48

Wer füllte den Zeitkompressor mit Farbe?

Wer spritzte Frostcolor in meine Fresse?

Wer weißelte die Eskalationsnarbe?

Wer legte mich auf Eis in der Wehenpresse?

Nur ein absurder Gedanke: Das Bildnis

des Dorian Gray wurde umgepolt.

Das Bild bleibt jung, ich lebe in Wildnis,

wo der Affe Alter Kindsärsche versohlt.

Kreidebleiche Frauenkörper fliegen wie

Benjamins Engel rückwärts durch Geschichte

und wischen mit transzendenter Akribie

Erinnerungen blank. Sie werden Gerüchte.

Der Zeitkompressor trägt den Namen Rumor.

Der Affe spielt Schach mit Dorian Gray.

Der findet, die Narbe sei voller Humor.

Ich wache im Weh und zupfe den Klee.

Viermal vierhundert Blätter. Glück kommt vor.

Zupft man je und je Klee wachend im Weh.


Scheitholz 48 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Dienstag, 23. Februar 2010

47

wenn im Herbst die Zeit lose ist

und die Menschen von den Liegen

fallen und der Himmel pisst,

dass die Wiesen fetter wiegen,

lasse ich den Wörterdrachen fliegen,

der ganze zwei Wolken misst.

Er kann das Leben besiegen,

dass es mich niemals vergisst.


Scheitholz 47 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Montag, 22. Februar 2010

46

Am Tag der Seelen drückte eine obskure

Überdosis Seelenheilmittel den Säugling

in die Novemberwelt des neunzehnhundert-

sechsundsechziger Jahrs. Woanders jagte

man weiße Kaninchen. Hier flackerten

die Lichtlein auf dem Kirchhof lebendig.

Der Säugling schrie nicht, es nachtete

schon. Er lächelte still wie eine Schwarz-

weißglotze mit Tonausfall. Mutter schämte

sich. Wie die Lichtlein werde ich tanzen

auf euren Gräbern, denn ich weiß, die stumme

Welt ändert sich nicht, sie endet. Aber bin

ich die Welt? Mutter, bin ich die verfickte Welt?

Diesen Gefallen werde ich dir nie tun.

Im Herbst blühen keine Sonnenblumen.

Laubpuster waren damals noch nicht

erfunden. Mit ihnen wäre ich gegen die

Herbststürme gerannt, die Handinnen-

flächen blutig von rotem Laub. Ich hätte

geschrieen wie eine beschissene Frühlings-

geburt. Der Drachenflug hätte nie begonnen.

Ich spucke Kaminfeuer.


Scheitholz 46 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Samstag, 20. Februar 2010

45

Wie der Musikant sein Perlmuttakkordeon,

Akkorde perlen durch polierte Passagen

und treiben mittels chromatischen Stimmungen

die süchtig weiter eilenden Passanten an,

presst mich die Lebensbettlerin fest zusammen

und reißt mich mit großer Geste auseinander,

den alten Faltensack durchschlagender Zungen.

Ich spucke exzellent blutrote Halbtöne.


Scheitholz 45 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

44

Ein Gleiches wie ein einziger Edelstein

wollten wir miteinander sein.

Ein zusammengeschmolznes Atom,

dem andres nichts als ein nichtiges Phantom,

wollten wir miteinander sein,

nicht bedenkend, dass diese Kernfusion

nichts weiter auslöst als eine Nuklearexplosion.

Wenn es auch bei uns beiden

lediglich ein Bums war zum Scheiden.


Scheitholz 44 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Donnerstag, 18. Februar 2010

43

Füße stapfen im Matsch.

Sie flüstern Papa.

Der sagt, was für ein Quatsch,

ich bin immer da.

Ich spüre, dass es Ratsch

macht in meinem Herzen.

Deshalb geh ich ja,

die Füße tief im Matsch.


Scheitholz 43 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Mittwoch, 17. Februar 2010

42

Der Abschied hat begonnen.

Das Willkommen wartet draußen.

Die Straßenbahn fährt durchs Tor.

Die Räder quietschen wie gequälte Katzen.

Das Willkommen wartet hinterm Tor.

Der Abschied ist in vollem Gange.

Die Trambahn hält und die Menschen

strömen auf den Platz und verschwinden.

Der Abschied ist unaufhaltsam.

Das Willkommen wartet erbarmungslos.

Passanten kreuzen die Schienen.

Manche drehen sich noch mal um.


Scheitholz 42 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

41

Ihr Spiel und ihre Spiele und ihre Ignoranz und

ihr indianisches Leibchen und ihre schwarzen

Augen und wieder ihre Ignoranz und ihr falsches

Anlachen mit Hass im Blick gegen meine

Nachbarsfrau. An diesem Samstagabend

ging ich im Schneeregen nach Hause,

genoss das Eispeeling auf der geröteten Haut,

schlief tief. Fast traumlos. Das

Dunkle kam am Morgen erst, ernst

und bekannt und eingeboren wie ein

Völlegefühl im Bauch


Scheitholz 41 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Dienstag, 16. Februar 2010

40

Einst so einsam in meinen Wehn

dass ich wünschte, ich wäre schizophren

denn ich bildete mir ein,

gespalten sei man nie allein.

Heute ist niemand mehr da

denen ich scheißegal war.

Ich bilde einen Stamm

könnte auch sagen, du bist dran.


Scheitholz 40 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

39

Die Dissonanz eines Theaterstücks

von Igrec Reeza oder das Schräge der

Töne von Murcof oder die Brutalität

des El von Trier oder die Kaltschnäuzigkeit

des Karl El oder die Impertinenz von

Baby Meese oder die Religiosität von

Cy Ti oder der Killerblick von

Madame Bonnaire oder das Jammern

von Herta Emm oder das Low-Fi-Sexuelle

von Charlotte Gee usw. all das ist

ok, aber im Leben un peu de

distance ein bisschen direkte

Courtoisie, please, etwas von dem ich

sage, ich ertrage es. Nur was die

Leichtigkeit eines schwermütigen, nun ja, Gedichtes

von wenigen Zeilen hat, ist, hmm hmm,

passabel


Scheitholz 39 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Montag, 15. Februar 2010

38

Stop vor der Todesmittelampel

green yellow red vor der Zeitgeistmauer

in out out in vor der Fair-Sex-

Trade-Katastrophe pc for cp

vor den Transfettverboten skinny bitches

vor dem Abbild im Bad-Cholesterin-Spiegel

der Opferfaschisten vor der Lactoseintoleranz

ground zero vor den Nullerjahren in Bad

u. WC ist alles ok vor des gravités altières

vor Sprüngen in der Schüssel la rixe

idée fixe vor billigen Knallkörpern

aus dem Osten vor wohlmeinenden

Beleidigungen von minderwertigkeits-

komplexen Kontrollfreaks vor Ideologien

mit Pseudoinsubordinationen

vor Müttern, ja Müttern, vor mir, besonders

vor mir, denn ich geh nach, heil-

los nach


Scheitholz 38 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )


37

Es wäre da noch ein Schmerz

der hatte mich einst getötet,

Es war da mal mein Leben

das hatte zum Sterben keine Lust.

Der Schmerz, der blieb beleidigt.

Er schmollte u. wollte Betäubung.

Er blieb u. bleibt auf immer in mir.

Das Leben, das lange, es blieb auch

bleibt voller Gedanken, dreimallebenslangen


Scheitholz 37 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Samstag, 13. Februar 2010

36

Eine Umarmung wäre schön

ein Kuss mit Zunge würde gehn

auch beim Berühren der Geschlechter

wäre ich kein Kostverächter

würde das Vereinen nicht Verneinen

drehtest du dich nur endlich um

u. bliebe ich nicht so ewig stumm


Scheitholz 36 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

35

Die einen hauen drauf

die andren stechen ihre

Arme u. Leiber blutig

u. halten blutig für mutig.

Die einen schweigen still

die andren schreien ihre

Sätze in die Welt

wie ein Hund, der die Welt anbellt.

Die einen planen ihr Glück

die andren wanken durch ihr

finstres Tal u. lachen

lachen über alle Sachen.

Die einen lieben nicht

die andren bleiben in ihren

Wänden ganz allein

u. betrinken sich allein mit Wein.

Die einen leben nicht

die andren sterben ihr

Leben lang wie Vieh

Wohin gehören Sie?


Scheitholz 35 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Freitag, 12. Februar 2010

34

Panda Bär und Panta Reh

springen in den großen Fluss

Panta Reh kreischt ein Auweh

Panda Bär stöhnt, was für’n Stuss

Panta Reh und Panda Bär

geben sich einen dicken Kuss

Panda Bär glaubt an die Mär

Panta Reh sagt, es fließt, es muss.


Scheitholz 34 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

33

meine Verse sind magersüchtig

wie Mutter magersüchtig war.

blieb Mutter stumm, rufen meine Sätze tüchtig

nach mehr, viel viel mehr, alles klar?


Scheitholz 33 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Donnerstag, 11. Februar 2010

32

Was fällt dir nur ein? – Nichts besonderes,

nur Krickelkrakel mit Feuerzeuglicht,

nix mit einer Fackel, einfach

nichts von Gewicht, also mach dich

vom Acker, motherfuckerwichtel,

raus aus meinem Gedichtel


Scheitholz 32 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

31

und der Knopf am Kragen

der hängt herunter

und der Knirps im Wagen

der kotzt ganz munter

und der Wald am Morgen

der dampft gewaltig

und die Frau mit Sorgen

die wird ganz faltig

und das Werk in dem Hier

das gewinnt

und der Kerl am Papier

der wird schneeblind

er verliert

Scheitholz 31 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

30

ich mach mir einen Schlitz ins Auge

u. find das wunderwunderbar

Katzenblickeglück u. ich spiel mit dir

ich sag miau u. du keinen Pieps

als wolltest du das letzte Wort

haben


Scheitholz 30 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Dienstag, 9. Februar 2010

29

Nur wenn ich allein

bin und einsam

wie ein Kieselstein

in deinen Händen

wie ein Sela

am Psalmenende,

finde ich ein Sein

von dem ich sagen

kann ohne Klagen:

das wird schon


Scheitholz 29 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

28

mich hinhalten

so schwer

mich verwalten

das wär

mich raushalten

so leicht

mich aufspalten

es reicht

ich geh hinein

vielleicht

völlig allein

mit mir


Scheitholz 28 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Montag, 8. Februar 2010

27

von Blumen wirklich keine Ahnung

vielleicht Gladiolen, Hyazinthen

sind sie doch mehr dichterische Warnung

denn natürliches Zurechtfinden.

von den Dingen wirklich nichts gewusst

Heizkörper andrehen, Bäder einlaufen

lassen für Liebe u. in Liebesdingen,

das geht. Es meint fast ein Gelingen,

ein stimmhaftes Atmen, Stöhnen, Schnaufen,

ein Pochen, Klopfen, Stechen in der Brust.

von Menschen wirklich kaum etwas gespürt

Gesten auf der Straße, stoisches Lächeln,

aber wie soll ein Hund, soll sein Hecheln

wissen können, was nach ihnen giert?


Scheitholz 27 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

26

ein Netz Mandarinen

ein paar Apfelschalen.

Vor allem dem Banalen

wollten wir dienen.

Ich stand aufrecht

du saßest am Tisch.

Wir wurden neidisch

u. haben das gecrasht:

Die Schalen an die Wand

die Mandarinen mit der Hand.

U. ganz tiefe Flecken

zum Wundenlecken.


Scheitholz 26 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

25

lausende Affen, hausende Gaffer, brausende

Bluffer verwehren den Abschied, der sich im

Gesicht niederschlug. Unumgänglich ist ein

schönes Wort, wenn es nicht im Weg steht.

Es weist die Richtung. Nicht mit einem Knall-

frosch, sondern mit einem Kriechtier, unwandelbar

durch Küsse, unaufhaltsam durch Bedenken.

Der Schuh passt. Es wird einmal gewesen sein.


Scheitholz 25 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )


Sonntag, 7. Februar 2010

24

Eine Sekunde länger

als dein Job erlaubt

hast du mir lächelnd

kurz vor Schluss geraubt.

Eine Achtsamkeit zu lang

als meinem Herz gut tut

war ich nicht mehr bang

und dachte, das tut gut.


Scheitholz 24 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

23

schamlippentechnisch liegst du

optimal gewinkelt vor dem Geruch

meiner Worte. Mund-zu-Mund-Beatmung

unserer Leben. Mit beiden Füßen stehst

du fest auf dem Schwanz meiner Realität.

Atme, Fleisch, atme, schlag, Herz, schlag. Lass

das Wasser auf der Zunge zusammen laufen.

Ich brauche Tinte. Hör nicht auf meine

Sätze. Nimm, was niemandes ist

u. niemals war. Zeitlos frei. Wie

ein Ton, der nicht einzusperren ist.

Verfassungslose Körper, nabelschnur-

durchtrennt. Höchstens eine Lache Sekret.

Blutsliebschaft durch Ingenieurskunst.

Meine Mundblume gibt sich deine Kanne,

einsamkeitswirklich, schamlippentechnisch.


Scheitholz 23 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Samstag, 6. Februar 2010

22

Die Antiquiertheit des wie:

wie diverse Pflanzen, deren Namen abgedroschen

wie Pathologien, deren Applikation pathologisch

wie Ratgeberbanalitäten, die das Papier nicht wert

wie Hautkrankheiten, deren Abbildungen fast Kunst

wie Rituale, die tatsächlich religiös

wie Streit, der bei der Stange hält

wie Beleidigung, die befiehlt, sei da

wie Dialoge, die nicht enden sollen

wie Leben, das sich wehrt,

wie Tod, der clownesque

wie Lachen, das stockt

wie Weinen, das lautlos

wie Schmerz, der kraftlos

wie Witz, verlacht

wie so, so wie

wie wie, ohne wie

ich, sie

antiquiert

vorbei

o -


Scheitholz 22 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

21

Urinaden zwischen billigen Gels

u. Desinfektionsmittel Sakrotan

oder sacre bleu, von cd foltert in der

Manier des steten Tropfens Entspannungs-

musik. Leck mich schön sauber. Doch

da war kein Dreck. Wieder ein

missglückter Versuch in der Suche

nach dem Schmutz auf dem Papier,

nach Liebesinfektion in meiner Lebensspur.

Verpissen funktioniert nicht.


Scheitholz 21 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Freitag, 5. Februar 2010

20

zwischen Jameson u. Espressomaschine

mein Gesicht im Spiegel, du wartest

auf Aufträge, dein Lächeln von gestern

wie nie gewesen. Der Pianospieler

wohl Harz-IV, der Keeper serviert 01

u. nicht die bestellten 02. Das war ein verwirrter

Abend, wie Worte in der Schweigestunde.

Wie schwarz auf weiß.


Scheitholz 20 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Donnerstag, 4. Februar 2010

19

in den Ecken den Leitungen den

Windungen der Wahrheitswurm

kein Herdentier kein Einzelgänger

er braucht seinen Wirt wie jeder

Parasit. Sozusagen ein Gedicht.


Scheitholz 19 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

18

das Problem ist das Sagen. Sagste

nix kriegste nix, wirste mit gadgets

abgespeist oder Intimdüften der eher

billigsten Wahl, die riechen nach Sex-

anpreisungen nachts im Fernsehen. Ich

sage nichts, ich bin bereit, sie lacht

verlegen, auf Befehle wartend, weil der

Welt die Liebe ein Befehl wurde.

Das Problem ist das Sagen. Sagste

nix kriegste nix, so ist’s eben bei

Ideologien. Ich schweige, die Russin lächelt

bis alles vollzogen ist. Was macht

man nicht alles für ein Stückchen

Überschreitung, ein bisschen Einsamkeitsverlust.

Letztere eine Geliebte, die keiner Worte

bedarf. Sie streichelt. Die Haare um die

Nippel und zwischen den Beinen weisen

den Weg. Bis die Wahrheit daherkommt,

als Krieg und Sage.


Scheitholz 18 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Mittwoch, 3. Februar 2010

17

eins weiß ich

misstraue Paaren

die flüstern

hier stimmt

was nicht

hörst du’s

nicht

Psst



Scheitholz 17 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )

Dienstag, 2. Februar 2010

16

Paps, des Nachts wach,

dachte an seine Kinder.

Wir, des Nachts wach,

denken an diesen Schinder.

Mutti auf Tablettchen

schlief von neun bis sechs.

Ich in meinem Bettchen

mach mir meinen Reim.


Scheitholz 16 © 2010 Klaus Peter Buchheit ( E-Mail )